Mittwoch, 24. Februar 2016

Nikon D5500: Kaufentscheidung und Vergleich zu Sony Alpha 6000 und Canon EOS 750D

Dieser Artikel gibt einen Einblick, warum ich mich für eine Nikon D5500 entschieden habe. Hierbei geht es nicht um technische Fakten von Datenblättern (dafür gibt es genügend andere Seiten), sondern subjektiv um meine Entscheidungskriterien.


Die Nikon D5500 haben meine Freundin und ich im Dezember 2015 als Nachfolger unserer Canon EOS 550D gekauft . Es sollte wieder eine Mittelklasse-Kamera werden, weil wir unser Budget in mehr Ausrüstung statt in einen teuren Body investieren wollten. Außerdem stehen wir relativ am Anfang der "richtigen" (= raus aus dem Automatikmodus ;-) ) Fotografie und konnten damit noch nicht präzise genug einschätzen, welche Zusatzfeatures an einer teureren Kamera für uns sinnvoll sind.

Nach zwei Monaten Nutzung liebäugle ich mit der Nikon D500 und dadurch mit der nächsthöheren Klasse im APS-C Bereich. Diese Preisklasse bringt einige Komfort-Funktionen und Features mit die sich lohnen können, wenn man regelmäßig knipsen geht. Dieses Upgrade wird aber mindestens 1-2 Jahre geparkt. Mehr dazu am Ende des Artikels.


Im Folgenden werde ich erläutern, warum unsere Entscheidung für die Nikon D5500 gefallen ist und nicht etwa für die ebenfalls in der engeren Auswahl befindliche Canon EOS 750D oder Sony Alpha 6000. Unsere Hauptkriterien waren Gewicht/Größe des Body mit Objektiv, Bildqualität und Bedienung. 



a) Gewicht und Größe mit 18-55mm-Objektiv

Bild 1 Rückansicht: v.l.n.r A6000 - D5500 - 750D
Bild 2 Draufsicht: v.l.n.r A6000 - D5500 - 750D
Bild 3 Frontale Ansicht: v.l.n.r 750D - D5500 - A6000
Auf den Bildern ist deutlich erkennbar, dass die Canon 750D den mit Abstand größten Body besitzt.
Das hat den Vorteil, dass ein Fotograf mit großen Händen mehr Platz, vor allem auf der Rückseite der Kamera, findet. 
Im Alltag ist ein kompaktes (und leichtes) Gehäuse allerdings viel wert, weshalb bei diesem Vergleich die 750D für uns aus dem Rennen war.

Im direkten Vergleich A6000 und D5500 entschieden wir uns für die Nikon, da die Abmessungen der Kameras nicht extrem unterschiedlich sind und es unserer Meinung nach angenehmer ist, den Sucher mittig am Body platziert zu haben und nicht wie bei der A6000 am linken Rand.
Das repräsentiert allerdings unsere Meinung, es gibt sicherlich Fotografen, die darüber anders denken :-)

Gewichtstechnisch gab es keinen (fühlbar) großen Unterschied, vor allem wenn man die A6000 mit dem 18-55mm Objektiv ausstattet! Nutzt man sie mit dem 16-50mm Kit-Objektiv gehen die Gewichtspunkte klar an die Sony und die Kamera findet in einer (Winter-) Jackentasche gut Platz.

Nebenbei bemerkt: Wirklich gut gelöst hat Nikon bei der D5500 den Haltegriff der Kamera. Dieser ist sehr weit nach Innen geschwungen und ermöglicht einen guten und sicheren Grip der Kamera mit einer Hand, vor allem auch beim Tragen mit Drei Fingern. Das macht sie sogar angenehmer nutzbar als die A6000 trotz deren etwas kompakterem Gehäuse.

-> Unser Sieger in der Kategorie Gewicht und Größe: Nikon D5500 mit dem für unsere Anforderungen besten Gesamtpaket 

b) Bildqualität

Dieser Punkt ist extrem subjektiv und hier empfehle ich jedem, der eine Kaufentscheidung treffen möchte: Kameras bestellen/ausleihen und AUSPROBIEREN.

Vor allem was die Bildqualität angeht ist ein Test (außerhalb des Ladens in "freier Wildbahn") und ein Vergleich der geschossenen Bilder ein Muss.
Rein vom Datenblatt abgelesen ist es unmöglich sich für die eine oder andere Kamera zu entscheiden.

Da es bei uns so aufgeteilt ist, dass ich überwiegend RAW schieße und meine Freundin ausschließlich in JPEG war uns wichtig, dass die Kamera akzeptable JPEGs auswirft, die wir ohne weiteres Bearbeiten nutzen können.

Hier hat für uns Nikon die schönsten Ergebnisse produziert. Sehr dicht dran lag die Canon EOS 750D gefolgt mit weitem Abstand von der Sony Alpha 6000.

Nikon und Canon machten in unseren Augen die am wärmsten abgestimmten Bilder, was zu schönen weichen Hauttönen und warmen Farben führt. Sony zieht in der Bildqualität gleichauf mit, keine Frage, macht aber relativ kühl abgestimmte Bilder und das muss man mögen.

In RAW macht das kaum einen Unterschied, da hier sämtliche "Bildeinstellungen" beim Entwickeln in Lightroom selbst konfiguriert werden. Hier habe ich sogar gelesen, dass die Alpha 6000 in schattigen Bereichen mehr Details liefert als andere Kameras.  

Hier eine kleine Auswahl von selbst geschossenen Bildern mit der D5500.

Wer mehr meiner Bilder sehen möchte, ist herzlich eingeladen mein Flickr oder Instagram zu besuchen :-)


Bild 4: Eisenbahnbrücke Nürnberg, Wörhrder Wiese

Bild 5: Schilfgras Nürnberg Pegnitzauen

Bild 6: Blume im Laub, Nürnberg Pegnitzauen
Bild 7: Blick von Maxbrücke auf Henkersteg, Nürnberg


Bild 8: Bokeh Blick in Nürnberger Innenstadt

Bild 9: Löwe an Münchner Residenz

Bild 10: Bokeh München Stachus 

-> Unsere Sieger bei Bildqualität: Nikon und Canon mit sehr ähnlichen Bildern im JPEG-Format

c) Bedienung

Auch was die Bedienung angeht lautet meine Empfehlung: TESTEN, TESTEN, TESTEN. 
Für meine Freundin war die A6000 aufgrund vieler Doppelbelegungen der Tasten (Taste A bewirkt das Gleiche wie Taste B) etwas zu fummelig.
Ja, man kann sie sehr gut frei konfigurieren, aber intuitiver sind hier Canon und Nikon (die beide auch freie Konfiguration mancher Tasten anbieten). Für mich als technisch affinen Menschen war es kein KO-Kriterium, letztendlich bin ich mit der Bedienung der D5500 aber sehr zufrieden.

Mit dem Vergleich der Bedienung von Nikon- und Canon-Kameras kann man ganze Foren füllen, warum man welche der beiden nun besser findet. Daher gehe ich auch hier nicht weiter ins Detail und sage nur soviel:
Wir haben uns für Nikon entschieden, da wir Canon und Nikon ähnlich angenehm bedienbar finden, die D5500 aber im Gesamtpaket (Größe, Gewicht) besser zu uns passt.

Kurze Anmerkung noch zum Vergleich DSLR (in dem Fall die getestete Canon und Nikon Kamera) und Systemkamera (hier die A6000): Durch das Fehlen des Spiegels besitzen Systemkameras keinen optischen Sucher, sondern einen digitalen Sucher. Das bedeutet, man sieht den Bildausschnitt über ein kleines OLED-Display. Auch hierzu gibt es viele Diskussionen Pro und Kontra. Diesen Aspekt sollte man ebenfalls für sich testen um seine Vorliebe zu erkennen und mit in die Kaufentscheidung einfließen zu lassen.

-> Auch hier für uns Nikon und Canon auf Platz 1

d) Fazit

Wir haben uns für die Nikon D5500 entschieden, da sie das beste Gesamtpaket für unsere Ansprüche bietet.

Alle drei getesteten Modelle haben ihre Stärken und Schwächen, je nachdem wofür man sie nutzen möchte. Daher, wie schon mehrfach erwähnt, die Kameras die man ins Auge gefasst hat besorgen und nach Möglichkeit ausgiebig testen.

Ebenfalls wichtig ist: Nicht von Datenblättern (ver-)leiten lassen, da hier viel Marketing dahinter steckt und einem die auf dem Papier beste Kamera nichts bringt, wenn sie keinen Spaß macht und daher zu Hause im Schrank liegen bleibt!

Unsere Kaufkriterien habe ich oben in der Reihenfolge der Gewichtung top-down aufgegriffen. Hier wird jeder seine eigenen Kriterien zugrunde legen, nach denen er oder sie entscheidet.

Um kurz auf meinen eingangs erwähnten Satz zur Nikon D500 einzugehen: Im Bereich dieser Kameras findet man in der Bedienung viele Möglichkeiten, die Profi-Vollformat Kameras bieten, wie z.B. ein weiteres Rad zur Einstellung der Blende neben dem für die Einstellung der Verschlusszeit. Bei Einsteiger- und Mittelklassekameras hat man nur ein Einstellrad und muss für Blende und ISO zusätzlich einen Knopf drücken. Somit bieten die nächsthöhren Kameraklassen vor allem einen Zuwachs an Komfort.
Auch in den technischen Details unterscheiden sie sich von den Mittelklassekameras (z.B. mehr AF-Sensoren, schnellerer AF, etc.).

Da ich aber überzeugt davon bin, dass eine bessere und teurere Kamera keinen besseren Fotografen macht, kann ich jedem ans Herz legen zu überlegen, ob der Aufpreis beim Kamera-Body gerade am Anfang notwendig ist.

An meinem Beispiel erklärt: Einstieg durch die Nikon D5500 und das Zubehör, das ich euch hier vorstelle. Dadurch werde ich mir das nötige Wissen/die Skills aneignen und erweitern und sehen, wie regelmäßig ich knipsen gehe. Wenn es bei meiner momentanen Intensität bleibt weiß ich besser, welche Feature-Upgrades an der nächsten Kamera sinnvoll sind, und ob der "Aufstieg" lohnenswert ist.

Aber macht euch nicht zu viele Gedanken. Am besten ist es relativ günstig einzusteigen und nach der Devise zu arbeiten "just do it" -> Kamera in die Hand nehmen und loslegen!

Dabei wünsche ich euch viel Vergnügen!

Wer Tipps, Tutorials und Inspirationen wird mit den YouTube-Kanälen von Stephan Wiesner und Benjamin Jaworskyj viel Freude haben! Dank der Videos der beiden habe ich einiges über Fotografie-Basics gelernt und meine Inspiration und Motivation Neues auszuprobieren steigt mit jedem Video das ich schaue.

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