Sonntag, 26. Juni 2016

Apple Pencil - Review

Nach meinem Test des Bamboo Fineline 2 mit dem iPad Air 2 und dem ersten Ausprobieren des Apple Pencil im Apple Store war absehbar, dass es für mich keine Alternative außer dem Original gibt.

Daher habe ich mir direkt zum Release das iPad Pro 9,7" bestellt. In Gebrauch habe ich die Kombination aus Pencil und iPad fast täglich sowohl im Job als auch privat. In diesem Beitrag gehe ich, neben den Details zum Produkt, auf meine Gründe dafür ein und zeige, welche Möglichkeiten sich neben produktiven Schreibarbeiten noch bieten.

1. Design

Das Design des Apple Pencil ist sehr schlicht gehalten. Eine hochglänzende, weiße Oberfläche in der Form eines typischen, analogen Stiftes machen das Äußere des Produktes aus. Wie man es von Apple kennt, findet sich die Liebe zum Detail in kleinen Dingen: Der Stift besitzt am hinteren Ende eine silberne Umrandung aus Metall, in welche das Apple Logo und der Schriftzug "Pencil" eingraviert sind. Legt man den Stift auf den Tisch während das Logo nach unten zeigt, rollt er minimal weiter, sodass Schriftzug und Apple-Emblem sich immer auf der oberen, sichtbaren Seite befinden. Ebenfalls am hinteren Ende des Stiftes, direkt über dem eingravierten Logo, befindet sich ein abnehmbarer Deckel, der per Magnet in Position bleibt und auch beim Transport nicht abfallen kann. Unter dieser Verschlusskappe verbirgt sich der Lightning-Stecker, der zum Laden des Pencil verwendet wird.

2. Technik

Der Apple Pencil ist aktuell ausschließlich mit der iPad Pro Serie von Apple kompatibel. Somit kommen momentan die Modelle mit 9,7" und 12,9" in Frage. Die Verbindung des Stiftes mit dem Tablet erfolgt per Bluetooth. Bei der ersten Kopplung wird der Pencil einfach mit dem Lightning-Stecker in den Port des iPad gesteckt und ist nach dem Abziehen sofort einsatzbereit. Geladen wird entweder per im Lieferumfang enthaltenen Adapter mit beidseitigen Lightning-Ports mit einem Lightning-Kabel oder, falls keines zur Hand ist, einfach per Einstecken des Pencil in den Port von iPad oder iPhone. Die Akkulaufzeit liegt bei etwa 12 Stunden. Wenn das Aufladen schnell gehen muss, liefert der Pencil nach 15-sekündigem Einstecken 30 Minuten Laufzeit! Im Inneren des Pencil verbergen sich mehrere Sensoren, die neben Druck in der Spitze auch die Neigung bestimmen und dadurch ein Zeichen- und Schreiberlebnis wie mit einem analogen Stift bieten. Diese ist vor allem auch durch Kombination mit dem Display des iPad Pro und der damit nahezu verzögerungsfreien Aufzeichnung möglich. Abgerundet wird das Erlebnis durch eine sehr präzise Handballenerkennung, die unbeabsichtigte Fehleingaben beim Auflegen der Hand auf das Display verhindert. Die Spitzen sind austauschbar, dadurch muss man sich keine Sorgen um Verschleiß machen. Eine Ersatzspitze legt Apple dem Lieferumfang bei.

3. Haptik

Das simple Design zahlt auf die angenehme Haptik des Apple Pencil ein: Keine störenden Kanten oder Ähnliches sind vorhanden. Die sehr ausbalancierte Gewichtsverteilung trägt zum positiven Nutzererlebnis bei. Der verwendete Kunststoff fühlt sich auch dank des perfekten Gewichtes des Apple Pencil hochwertig an. Einziger Nachteil: die glänzende und glatte Oberfläche kann bei fettigen Fingern relativ schmierig und rutschig werden. Abhilfe schafft hier (auch für alle, denen der Grip im sauberen Zustand zu rutschig ist) ein Gummi-Vorderteil, wie es an manchen Kugelschreibern zu finden ist. Siehe auch unter 5. Tips&Tricks

4. Anwendungsbereiche und Apps

Wie eingangs erwähnt, nutze ich den Pencil fast täglich im Beruf und privat. Im Folgenden möchte ich die Apps vorstellen, die ich nutze und kurz darauf eingehen was ich damit mache.

4.1 Apple Notizen

  Der Klassiker wurde von Apple für den Pencil aufbereitet und bietet nun die Möglichkeit, ohne zusätzliche Kosten einen großen Teil des Potentials des Stiftes zu nutzen. Neben Bleistift, Kugelschreiber und Textmarker existiert auch ein Lineal im digitalen Federmäppchen. Die App nutzt die Druckempfindlichkeit des Pencil, sowie dessen Neigungssensor um beispielsweise Schattierungen beim Zeichnen mit dem Bleistift zu kreieren. Apple Notizen nutze ich, wenn ich schnell eine kleine Skizze o.ä. machen möchte, die ich nicht digital abspeichern werde. Für alle weiteren Notizen verwende ich Evernote

4.2 Evernote

Meine Allzweckwaffe für Notizen. Ich verwende die Pro-Version, da ich diese als T-Mobile Kunde ein Jahr gratis bekomme (Tip! Nutzen!) In Evernote habe ich diverse Notizbücher für verschiedene Anwendungsbereiche angelegt. Notizen mache ich gerne handschriftlich und versehe sie mit Kontexten (Tags) um sie anschließend trotz Handschrift wieder zu finden, da diese Texte von der App nicht durchsucht werden. Evernote bietet mir den Komfort, auf all meinen Devices synchron zu sein, wodurch ich immer und überall auf meine Notizen zugreifen kann. Ein ausführlicher Bericht zu Evernote folgt noch!

4.3 PDF Expert

Diese App habe ich gratis im Aktionszeitraum abgestaubt und war sehr glücklich, da ich sie schon länger auf dem Wunschzettel hatte. Die Aktion war noch zu iPad-Air Zeiten ohne Pencil. Dank Pencil entfaltet die App nun ihr volles Potential: PDF-Dateien importiere ich, um sie mit handschriftlichen Notizen zu versehen und direkt aus der App weiterzuleiten oder zu speichern. Dadurch entsteht ein komfortabler Workflow zum Bearbeiten von PDFs, den ich gerne nutze, um die Arbeit von Kollegen mit Infos und Notizen zu versehen. Im Endeffekt ermöglicht die Kombination aus der App und Apple Pencil einen Workflow, den man aus der analogen Welt gewohnt ist: Datei ausdrucken und mit Notizen versehen.

4.4 Procreate

Für alle Kreativen mit digitaler Ader bietet Procreate die wohl beste Auswahl an Zeichenwerkzeugen auf dem Markt. Auf die App bin ich durch dieses Video gestoßen und war begeistert, was mit dem Apple Pencil alles möglich ist, wenn man die richtigen Programme dafür auf dem iPad nutzt. Seitdem zeichne ich auch als absolut unkreativer Mensch ab und zu Dinge und bin erstaunt, wie entspannend das ist. Zeichenprofis bietet Procreate eine große Bandbreite an Möglichkeiten, die unglaublich realistische Bilder ermöglichen!

5. Tips&Tricks

Es gibt diverse Möglichkeiten den Apple Pencil für den täglichen Einsatz ohne viel Aufwand zu verbessern. Die meiner Meinung nach sinnvollsten Drei möchte ich euch hier kurz vorstellen:

5.1 Grip verbessern

Abhilfe verschafft hier, wie oben erwähnt ein Gummi-Vorderteil eines Kugelschreibers wie in meinem Beispiel hier gezeigt. Dazu einfach vom Kuli den Gummi mit Kraft abziehen und auf den Pencil schieben. Der kreativen Farbwahl sind keine Grenzen gesetzt ;-)

5.2 Transport erleichtern

Zu diesem Zweck existieren auf dem Markt Köcher, die per Gummiband am Smart Cover fürs iPad befestigt werden. Diese existieren in den Größen beider iPads, 9,7" und 12,9". Damit kann der Apple Pencil zum Transport einfach eingeschoben werden, und liegt nicht ohne Schutz irgendwo in der Tasche oder dem Rucksack.

5.3 Verlust des Lightning-Adapters und der Kappe verhindern

Da der Lightning-Adapter relativ klein ist, besteht die Gefahr, ihn zu verlieren oder zu verlegen. Um dies zu verhindern bietet Cozy ein kleines Produkt an, mit dem der Adapter ans Lightning-Kabel angebracht werden, und bei Bedarf einfach aufgesteckt werden kann. Vorteilhaft ist dieses Gadget auch auf Reisen, da es gewährleistet, dass der Adapter immer mit dabei ist ( das Lightning-Kabel wird sowieso zum Laden des iPad eingepackt) und in der Tasche nicht verloren geht. Selbes gilt für die Verschlusskappe hinten am Pencil. Wenn man Angst hat, diese zu verlieren, hat Cozy ebenfalls ein passendes Produkt im Portfolio.

6. Fazit

Durch den Apple Pencil konnte ich meine Workflows und mein papierloses Büro so umsetzen, wie ich es schon lange wollte. Sämtliche Notizen erstelle und verwalte ich nun digital. Da ich in einem innovativen Unternehmen arbeite, kann ich meine Tools auch im Job nutzen und spare mir dadurch viel Zeit. Der größte Vorteil des Apple Pencil ist seine extrem hohe Präzision. Diese ist so gut, dass man keine extra App wie GoodNotes benötigt, die sich auf das Erfassen von handschriftlichen Notizen spezialisiert hat. Zu Zeiten meines Bamboo Fineline war ein Schreiben außerhalb von Apps, die ich mit dem Stift pairen konnte undenkbar, da dieser gefühlt einen Meter neben der Spitze auf dem Display die Linien abgebildet hat. Apple integriert den Pencil aber sauber in iOS, sodass die hohe Präzision systemweit und appunabhängig gegeben ist Die für mich perfekte iPad Größe zur Verwendung des Apple Pencil für meine Zwecke ist 9,7". Diese Version bietet die beste Mobilität und das Display ist für Notizen ausreichend groß. Die Qualität des Stiftes ist, wie von Apple gewohnt, sehr hoch. Dadurch und durch die hohe Funktionalität lässt das Produkt keine großen Wünsche offen, außer vielleicht einer schwarzen Farbvariante oder Spitzen mit unterschiedlicher Schreibhärte.

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